Was ich aber nun die letzten 3 Tage erleben durfte,  war schlicht unbeschreiblich und doch bin ich versucht, euch ein bisschen meine Hochtour zu beschreiben. Hohe Berge haben für mich eine grosse Anziehungskraft und so war schon früh klar, dass ich in meinen Ferien eine neue Herausforderung einplanen möchte. Das Datum vom 1.-3. September wurde schon früh abgemacht und siehe da, wir hatten 3 Sonnentage!

Los ging’s am Montag Mittag nach Randa, von wo wir auf die Domhütte aufstiegen. Der Hüttenweg ist ein abwechslungsreicher alpiner Weg, der teilweise mit Drahtseilen und Eisenstiften gesichert ist. Der Aufstieg wurde mit 4.5h angegeben, naja wir benötigten nicht mal ganze drei Stunden. 

Wir sind in diesem Fall Beat, mein Bergführer, und ich. Beat führte uns in Juniorenzeiten mit Swiss Ski schon bei verschiedenen Touren und ebenfalls vor zwei Jahren bei der Hochtour Mönch-Jungfrau. Als Bauingenieur und ehemaliger Langläufer gingen uns die Gesprächsthemen ausserdem nicht so schnell aus. 

Nun waren wir also in der Domhütte auf 2’940mü.M. Die Hütte wurde erst letztes Jahr vergrössert und wenn ich bedenke auch vorhin hatte sie 75 Schlafplätze, genoss ich den vielen Platz und sogar mein eigenes Bett. 

Dienstag um 03:00 war Tagwache und um 3:40 ging es endlich los. Stockdunkel und hinter vielen andern Seilschaften zog sich eine Lichterkette Richung Festigletscher. Hell wurde es erst nachdem wir auch das Festijoch erklettert hatten. Auf dem Festijoch merkten wir nun definitiv auch den böigen Wind, welcher uns für den Rest der Tour begleiten würde. Weiter ging’s auf dem Festigrat Richtung Dom, wo wir immer wieder Seilschaften überholen konnten. Durch die perfekten Verhältnisse stiegen wir alles im Trittschnee hoch und um 8:30 stand ich auf dem höchsten Gipfel der 100% auf Schweizer Boden steht  (4545mü.M.)! Welch ein Gefühl, aber leider viel zu kalt um länger dort oben zu verweilen. Schnell ging’s über die Normalroute wieder runter, zurück über das Festijoch und nun erblickte ich auch den Festigletscher bei Tageslicht. Kurz vor Mittag waren wir zurück in der Domhütte und brachten den Tag mit essen, sünnela und schlafen rum.

Für Mittwoch wurde der Start für die Seilschaften um eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Auch gut, den somit konnten wir das Festijoch diesmal ohne Stirnlampe erklettern. Auf dem Festijoch ging’s nun aber gleich wieder runter auf den Hobärggletscher und zum Hobärgjoch. Dieser Aufstieg sah von unten schlimmer aus, als er dann effektiv war. Kraxeln, klettern und gegen Ende wieder im Firnschnee mit Pickel und Steigeisen ging es zügig vorwärts und mit bester Routenwahl von Beat aufs Hobärgjoch und gleich weiter auf den Gipfel vom Hobärghorn (4219mü.M.).  Der Wind war auch am zweiten Tag stetiger Begleiter, aber bedeutend weniger schlimm als tags zuvor.  Nun standen wir also auf dem Nadelgrat und vor uns mit Stecknadelhorn (4241mü.M.) und Nadelhorn (4327mü.M.) noch zwei weitere Gipfel die erklommen werden wollten. Den kleinen Gendarm kurz vor dem Nadelhorn wurde auch noch mitgenommen, hätte man schön im Firn umgehen können, aber Beat wollte mich wohl noch bisschen fordern. 

So standen wir knapp sechs Stunden nach Aufbruch auf unserem letztem Gipfel, dem Nadelhorn. Traumhaft schön und unbeschreiblich dies so problemlos geschafft zu haben! Abstieg über Windjoch und Hohbalmgletscher zur Mischabelhütte und das wohlverdiente Cola. Acht Stunden waren wir nun unterwegs und ich glaube auch ein wenig Stolz in den Augen von Beat gesehen zu haben, als er in der Hütte und den andern Bergführern erzählt hatte wie und von wo wir hergekommen sind. 

Der letzte Abstieg bis zur Gondelbahn Hannig, welche uns dann nach Saas Fee brachte, ging dann auch noch, wenn auch die Knie und Füsse langsam genug hatten.

Ein herzliches Dankeschön an Beat für die tollen 3 Tage mit absolut perfekter Tourenwahl! Hab mich zu jederzeit sicher gefühlt und werde noch sehr lange an diese Hochtour zurück denken und hoffe dies war nicht unsere letzte gemeinsame Tour.

Kategorien: Rückblick